Donnerstag, 25. Juni 2015

Prunken

Wer oder was prunkt, kann herausfordern wie ein Schlag ans Tor. (Ich denke an das Anfangsmotiv von Beethovens fünfter Symphonie.) Dann ist das Prunken ein Pochen.

Wer oder was prunkt, kann Dinge ans Licht bringen. (Ich denke an das Licht, das Lernenden aufgeht.) Dann ist das Prunken ein Leuchten.

Wer oder was prunkt, kann eine starke Wirkung haben. (Ich denke an vielerlei bezaubernde Wesen.) Dann ist das Prunken ein Strahlen.

Wer oder was prunkt, kann großsprecherisch sein. (Ich denke an Werbung und Wahlkampf.) Dann ist das Prunken ein Prahlen.

Wer oder was prunkt, kann für die Wahrheit blind machen. (Ich denke an die Prunkbauten der Ölstaaten und Finanzmagnaten.) Dann ist das Prunken ein Blenden.

Wer oder was prunkt, kann wichtigtuerisch sein. (Ich denke an mehr als nur einen katholischen Bischof.) Dann ist das Prunken ein Protzen.

Wer oder was prunkt, kann extrem schad- oder vorteilhaft sein. (Ich denke an Großprojekte.) Dann ist das Prunken ein Strotzen.

LITERATUR

Dornseiff. Der deutsche Wortschatz nach Sachgruppen